"Hach, früher war einfach alles besser!" Früher, als ich rund um die Uhr zocken konnte - jedes Genre, Spiele von jedem Publisher und Entwickler, jedes Setting und jede Grafikmissgeburt. Doch irgendwas veränderte sich mit der Zeit...
Inzwischen ist die Zeit zum zocken kostbar geworden, da das echte Leben einen höheren Stellenwert einnimmt und wesentlich mehr Zeit und Nerven verschlingt, als jedes RPG es jemals tat.
Obwohl die Gaming-Abende also wesentlich seltener vorkommen und ich viel weniger Lebenszeit beim spielen vergeude, kommt es immer öfter vor, das ich einfach nicht weiß was ich eigentlich spielen soll oder gar kein Lust zum spielen habe, obwohl ich Zeit hätte.
Da freue ich mich mehrere Wochen auf ein Gaming-Wochenende, nur um dann planlos durch die überfüllten Bibliotheken von PSN und STEAM zu scrollen. Was wie eine anfängliche Gaming-Depression aussah, wurde inzwischen fast zur Routine.
Umso tragischer, das es auch immer mehr meiner Gaming-Bro`s so geht und wir uns nicht mal mehr gegenseitig motivieren können. Erst herrscht gemeinsame Vorfreude, "sich endlich wieder online zu treffen und die digitalen Welten unsicher zu machen", nur um dann gemeinsam durch die Bibliotheken zu scrollen und über den Sinn zu philosophieren. Was ist mit uns passiert?
Sind wir verwöhnt von all den Grafikperlen, den riesigen Welten, den packenden Storys, den innovativen Spielmechaniken und den "WOW!-Effekten" vergangener Gaming-Highlights?
Sind wir übersättig durch zu viele Spiele? "Verlockende Angebote", die man uns in Summer-, Winter- und Holiday Sales vermeintlich hinterhergeworfen hat und die nun in den Bibliotheken ungespielt verrotten?
Sind wir derart abhängig, das „der nächste Schuss“ immer heftiger sein muss, um alles vorherige zu übertrumpfen? Oder sind wir einfach alt geworden?